ISO
Grundlagen: Als Filmempfindlichkeit wird die Lichtempfindlichkeit von Filmen bezeichnet. Sie wird in DIN, ASA, ISO oder GOST angegeben.
DIN bezeichnet die Lichtempfindlichkeit nach einer alten Standart des Deutschen Instituts für Normung e.V. Die Angaben erfolgen mit einem numerischen Wert und einer Gradzahl (z.B. 24°)
ASA entspricht der amerikanischen Norm (American Standarts Association). Die Angabe erfolgt hier mit: 200 ASA.
ISO entspricht der internationalen Standart. Dieser Standart kombiniert nun die beiden Zahlenwerte aus DIN und ASA. (ISO200/24°)
GOST ist ein Standart aus den UdSSR, der nur noch auf russischen Kameras zu finden ist.
Wenn wir nun an der Kamera die Lichtempfindlichkeit verstellen möchten, sprechen wir im Allgemeinen von der ISO. Die richtige Bezeichnung wäre aber ASA, da wir ja keine Gradzahlen einstellen können!
Der ISO Wert stellt eine weitere Möglichkeit dar auf die Verschlußzeit einzuwirken. Die ISO gibt den Wert für die Empfindlichkeit des Filmes bzw. beim Sensors die Verstärkung des Sensorsignals an. Bei der analogen Fotografie hatte der Film einen festen ISO Wert, der an der Kamera eingestellt werden musste. Der gesamte Film musste dabei mit der gleichen Einstellung belichtet werden. Bei der digitalen Fotografie kann für jedes Bild ein anderer ISO Wert eingestellt werden. Bleiben wir bei den DSLR Kameras. Je nach Hersteller und Modell können verschiedene ISO Werte eingestellt werden. Bei einer Nikon D50 können z.B. die Werte 200, 400, 800 und 1600 eingestellt werden. Wann verwendet man nun welchen Wert?
Bei ausreichendem Licht (Sonnenschein) reicht eine geringe Empfindlichkeit aus (ISO200) um eine gut belichtete Aufnahme zu machen. Wird aber bei Abenddämmerung fotografiert, und es ist somit nur schwaches Licht vorhanden, kann man die Empfindlichkeit erhöhen (ISO400 und höher). Wie wirkt sich dies nun auf die Verschlußzeit aus?
Durch ein Erhöhen der ISO bei gleich bleibender Blende wird die Verschlußzeit verkürzt, da das Sensorsignal verstärkt wird und das Bild somit schneller „fertigbelichtet“ ist. Durch weiteres Erhöhen der Empfindlichkeit verkürzt sich Zeit noch weiter.
Wann und wo kann man nun diese Technik einsetzen?
Bei schlechten Lichtverhältnissen und geforderten, kurzen Belichtungszeiten. Zurück zum Beispiel mit der Abenddämmerung:
Sie wollen ein Objekt aus der Hand fotografieren. Ihre Einstellungen: Blende 8, mit Zeitautomatik (Kamera misst 1/50s), ISO200. Die Brennweite des Objektives ist 75mm.
Aus dem Kapitel „Objektive“ wissen wir dass laut Faustregel für das Fotografieren aus der Hand bei einer Brennweite von 50mm die Grenze etwa 1/50s beträgt.
Da wir die Blende nicht verändern wollen, stellen wir die ISO auf 400 mit folgendem Ergebnis: Die Kamera zeigt uns nun eine Belichtungszeit von 1/100s. Bei dieser Belichtungsdauer können wir unser Foto machen ohne zu verwackeln.
Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass durch die Erhöhung der Empfindlichkeit der Sensor schon bei der kleinsten Änderung reagiert und damit ein unerwünschter Nebeneffekt entsteht. Das so genannte „Bildrauschen“. Schaut man sich aus einem Foto, dass mit ISO1600 aufgenommen wurde einen kleinen Ausschnitt an, z.B. eine schwarze Fläche, ist diese nicht mehr schwarz, sonder enthält viele andersfarbige Pixel. Diese Pixel stören das Bild und werden als Rauschen bezeichnet.
links: Aufnahme mit ISO 200, rechts: Aufnahme mit ISO 1600
100% Ausschnitt der beiden Aufnahmen zum direkten Vergleich.
In der rechten Aufnahme ist sehr deutlich das Rauschen zu erkennen.